Sinnlichkeit (186)

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Sinnlichkeit. Nicht (nur) ein schwebender Zustand, viel mehr ein Gefühl, das uns, durch Reize erzeugt, in gänzliche Aufruhr geleitet. Unsere Leidenschaft wird durch sie entfacht. Die auslösenden Reize, dir wir mit menscheneigenen Sinnen tief erfassen, schalten manches Mal unseren Intellekt einfach ab. Meine ich.

Menschen und deren Verhalten werden immer wieder als sinnlich wahrgenommen. Ihr Aussehen, ihre Wirkung strahlt es aus. Manchmal sind es unspektakulär kleine Aspekte, die uns zu dieser Erfahrung bringen. Gefühle eines Menschen können sinnlich daher kommen. Ausgelöst wird dieses Empfinden durch bestimmte Schlüsselreize. Diese erreichen uns stets von außen (optische, haptische, akustische, olfaktorische).

Sinnlichkeit, in ihrer Wirkung , von „Innen“ heraus, ist bisher in diesem Zusammenhang jedoch eine weitgehend unerforschte Richtung. Weitergehende Verknüpfungen zwischen innen und außen konnten gleichfalls nicht abschließend erforscht werden, denn vordergründig beschäftigten sich die Forscher auf die Ausschüttung von Hormonen in Form der Reizreaktionen. Innere Reize oder Reizreaktionen werden erst in neuester Zeit gründlicher erforscht, wie z.B. die Wirkung von Gehirnströmen, die sowohl zielgerichtet (Gedankenströme) als auch diffus auftreten können. Bislang hatten wir einfach nicht die Möglichkeit, dies näher zu erforschen, da unsere Messmethoden noch unzureichend funktionierten.

Zwei Beispiele aus dem Leben sollen Dir eine Vorstellung vermitteln: Stelle Dir folgende Situation vor: ein Mensch betritt einen Raum, in dem Du Dich aufhältst. Das kannst Du aber nicht sehen, weil es in Deinem Rücken geschieht. Du bemerkst es aber. Warum?
Stelle Dir eine Menschenmenge vor. Du hältst Dich dort auf, und darin erblickst Du einen anderen Menschen, unwillkürlich, bemerkst, wie dieser Dich gleichzeitig anblickt. Wie nur konntest Du es bemerken? Zufall? Mitnichten.

Das klingt tatsächlich etwas esoterisch? Wäre aber nicht schlimm, denn nur weil etwas bisher physikalisch noch nicht nachweisbar, respektive messbar war, und zeitgleich kein Gegenbeweis erbracht werden konnte, heißt es nicht, dass es das nicht gäbe. Das erfuhren wir bereits häufiger. Und nun konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden: erstmals wurden Wellen, Energieströme, erzeugt durch Konzentration im Gedächtnis messtechnisch nachgewiesen. Sind Gedanken (oder sogar Gefühle, was dann noch eine andere Stufe bedeuten könnte) energetisch relevant? Haben wir Menschen sogar Rezeptoren dafür? Es scheint sich abzuzeichnen. Das wird (nicht nur) für mich sehr spannend werden.

Zurück zur Sinnlichkeit. Sie wird von uns als positives Gefühl erlebt. Wir können uns, beeinflusst durch unsere beständige Aufmerksamkeit, diesem Moment kaum entziehen. Sinnlichkeit ist zunächst etwas Körperbezogenes, wird getrennt vom Geistigen unterschieden. Sie wird durch unsere Sinne empfangen. Jedoch im Moment der Empfängnis, im Moment, in dem wie sie zulassen, wirkt sie psychisch viel weitergehend.

Fast magnetisch reagieren unsere inneren Rezeptoren, Hormone werden unvermittelt ausgeschüttet. Doch nicht nur durch die vordergründigen Reize reagieren wir so, wie Forscher jetzt herausfanden. Es scheint mehr zu geben, als unsere Sinne, um diese körperliche Reaktion zu erfahren. Höchstwahrscheinlich gibt es zielgerichtete (Aus-) Strahlung in Form einer gerade erst nachgewiesenen Energie, die zwischenmenschliche Interaktion auslöst. Ist Instinkt am Ende messbar?

Unsere Bedürfnisse nach Erfüllung körperlicher Triebe reagieren auf die Sinneswahrnehmung mit durchweg positivem Gefühl, wir fühlen uns gut. (Die Hormonausschüttung ist einer der wissenschaftlich nachgewiesenen Ursachen für unser Wohlbefinden) Durch die nun entdeckten Energien mit der Möglichkeit von feinfühliger zwischenmenschlicher Kommunikation bekommt die Sinnlichkeit noch mal einen ganz anderen Anstrich. So „spüren“ wir uns gegenseitig doch viel deutlicher, als uns immer bestätigt wurde, wir aber doch schon immer ahnten.

Da der Mensch nach diesen Gefühlen trachtet, ist er -bewusst oder unbewusst- immer auch auf der Suche danach. (Nicht nur) Fotografien fungieren dazu als geistige Krücke, die, wenn sie die Sinnlichkeit erfasst haben, diese auf künstlerische Weise transportierten können. Das sind -nach meiner persönlichen Einschätzung- jedoch nur wenige Fotografien, denn ein lasziver Blick eines mehr oder weniger bekleideten Menschen genügt dem noch nicht. Abgesehen von dieser kleinen Diskussion um das Foto: Live bleibt dabei natürlich unberührt und erhaben!

„Der Sinnlichkeit im letzteren Sinn entgegengesetzt ist die reine Intellektualität sowie die Spiritualität (Vergeistigung).“ (Wikipedia)

Anmut ( 181 )

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Schönheit und Anmut: Zwei völlig verschiedene Dinge. Und dennoch: in unserer Vorstellung sind sie an sich ganz ähnliche, vielleicht sich ergänzende Attribute.

Ähnlich, weil beide eine Wirkung eines Menschen auf andere Menschen beschreiben, und doch: grundlegend unterschiedlich sind ihnen die Werte in ihrer Bedeutung. Die Schönheit ihrerseits zielt auf das Aussehen. Schön sein bedeutet, dass dem Menschen eine Eigenschaft zugesprochen wird, die relativ objektiv ersichtlich erscheint. Schönheit ist ein Fakt, sie gilt je nach gesellschaftlicher Prämisse als messbar, als bestimmbar.

Die Anmut hingehen erklärt sich weitgehend anders. Anmut bedeutet eine weit über die schiere Schönheit hinaus gehende Eigenschaft (nicht nur) des Menschen. Sie wird wesentlich differenzierter erkannt. Während das Schöne als anzeigende Eigenschaft einem bestimmten Menschen durch gerade eng definierte optische Eigenschaften zugesprochen wird, so ist Anmut etwas, das zwar auch dem Aussehen zuerkannt wird, insbesondere aber zudem sich manifestiert in Bewegungen, in Gestik, Mimik und den Ausdruck in ihrer Ganzheit zugrunde legt.

Entscheidend ist dabei, dass der Ausdruck in der Anmutigkeit gerade bestimmte Schönheitsfehler mit einbezieht, was der Schönheit hingegen missgönnt ist. Wo die Perfektion der Schönheit ein Manko aufweist, da beginnt meist der Anmut in seiner Ungezwungenheit. Der Anmut unterliegt damit weder irgendwelchen modischen Strömungen noch gelten für sein Erscheinen bestimmte Voraussetzungen, er ist ein Kind der Freiheit. (Empedokles: „Anmut haßt den Zwang“)

Die Schönheit bezeichne ich als gerade mal einen möglichen Teil des Anmutes. Deshalb bedeutet Schönheit, die einen Menschen ziert, oftmals nur diesen blanken Schein, der an sich zwar absolut wirkt, doch in der Beschreibung des Menschen nur oberflächlich bleibt. Schönheit in ihrer selbst führt allzu leicht zum Narzissmus, während die Anmut viel mehr vom in sich stimmigen Wesen des Menschen aufgreift. Sie lässt zudem eine viel tiefere Bestimmung des Wesens zu. Schönheit bringt den Menschen oft zu einer Darstellung ihrer selbst, deren Ausdruck in einem durch und durch künstlichem Verhalten endet, das nur noch der Schönheit selbst geschuldet erscheint. Das Verhalten hat alle spielerische Leichtigkeit, an der der Anmut zu erahnen wäre, verloren.

Vor Jahren las ich ein Buch, in dem sinngemäß die folgenden Worte geschrieben standen: ‚Wie schön du warst, allein vergaß ich dein Gesicht.‘ Dieser Satz stellte für mich damals schon eine sehr eindringliche Ermahnung dar. Ermahnung, weil dabei Dinge jenseits des optischen Äußeren beginnen zu zählen, ja geradezu bestimmend sind Es kommen wesentliche zwischenmenschliche Eigenschaften zum Tragen, die das schiere Aussehen im Sinne der allgemein gültigen Normen sichtlich überlagern. Anmut beschreibt zusätzlich ein Zusammenspiel von sinnlichem Aussehen und geistiger Haltung eines Menschen. Goethe definiert Anmut als den Gleichschritt von Geist und Körper.

In Schillers „Über Anmut und Würde“ (1793) wird Anmut definiert als willkürliche Bewegung einer „schönen Seele“, die „sympathetisch“ zu einer expressiven Gesinnung steht. Anmut ist „Schönheit, die nicht von der Natur gegeben, sondern von dem Subjecte selbst hervorgebracht wird“ und dennoch wie ein Naturschönes wirkt; sie ist sozusagen bewusste Bewusstlosigkeit. Friedrich Schiller sieht die Anmut in der „Freiheit der willkürlichen Bewegungen“.

So bleibt dem Aussehen des Menschen, nicht nur dem des Menschen, aber hier geht es ja in erster Linie um uns Menschen, neben der allseits beliebten Diskussion über Schönheitsideale in Wirklichkeit noch viel mehr, nämlich der Anmut, der so viel mehr von der Seele des Menschen innehat und intuitiv viel häufiger von unserem Empfinden erspürt wird, als wir denken.

Welcome back my friends, to the show that never ends… come inside, come inside …

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Zurück aus dem Urlaub, viele friesische Impressionen entführt aus der bedingungslosen Abgeschiedenheit der Weiten des Landstrichs, deren Wasserwege, an der Zahl gefühlt so viele wie Straßen zu immer neuen und spannenden Orten und ihrer freundlichen Bewohner führten.

Viele Beiträge von Dir sind mir entgangen, und ich werde mir die Zeit nehmen, bei Dir zu stöbern, zu entdecken, was alles wichtig und erwähnenswert Dir schien.

Kleidung als Wertsteigerung der persönlichen Erscheinung (179 )

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Kleidung als Wertsteigerung der persönlichen Erscheinung wird als Wertmassstab in der globalen Gesellschaft verstanden.

Wir Menschen laufen schon etwas länger nicht mehr nackt durch die Gegend. Es begann zu Zeiten, in denen sich der Mensch an mehreren Standorten gleichzeitig überlegte, seinen Gang aufzurichten. Das war vor ungefähr 40.000 – 75.000 Jahren. Damals, vergeblich die Suche nach dem nächstgelegenen Jeans-Store, begnügte man sich mit dem, was man vorfand: Felle und Pflanzenfasern. Warum? Ursprünglich als Schutz vor Witterungseinflüssen und zum Schutz vor Verletzungen durch beispielsweise Sträuchern mit Dornen und Stacheln. Und, man wird’s kaum erwarten, zur Erkennung von Stamm und Stand! Häuptling oder Briefbote, die Kleidung der Neandertaler zeigt es. 😉

Anthropologen gehen davon aus, dass der Zeitraum der Einführung von Kleidung weniger genau eingegrenzt werden kann. Funde datiert man auf eine Zeit von 25.000 v. Chr., doch es könnte schon vor 350.000 Jahren Kleidung gegeben haben. Was aber erforscht werden konnte ist die Tatsache, dass schon in frühester Zeit die Kleidung mehr bedeutete, als nur Funktion. Warum sonst, so die Forscher, begnügte man sich nicht mit natürlichen Farben? Es wurde nämlich schon vor 20.000 Jahren gefärbt.

Sollte es also schöner werden?! Erst mal nicht. Die Bedeutung war die Erkennbarkeit der Stammeszugehörigkeit. Fortuna Düsseldorf gegen Schalke 04. Rot gegen Blau. Neandertaler gegen Cro Magnon. Bärenpelz gegen jene mit dem Wolfsfell, später dann die mit dem Henna-gefärbtem Flachs gegen die mit dem Indigo-gefärbten. Und die Sieger wurden geachtet. „Boah Ey, kumma der mit dem blauen Baströckchen, das is einer von den Starken!“ Kennt man, nicht war? Der mit dem Armani(R)-Anzug muss einer von den Erfolgreichen sein, der hat sicher schon viele Euro erlegt.

So begann es, dass Kleidung mehr als nur Schutzfunktion hatte. Körperschmuck wird seit Jahrtausenden getragen, hat seitdem eine immer gleich bleibende Bedeutung beibehalten: er soll den Träger abheben, vom Allgemeinbild, vom Standard, vom Durchschnitt, vom Normalen. Er zeichnet sich aus, im wahrsten Sinne des Wortes.

Sinngemäß zum Schmuck schreibt Georg Simmel: “ Denn dieser Sinn ist, die Persönlichkeit hervorzuheben, sie als eine irgendwie ausgezeichnete zu betonen, aber nicht durch eine unmittelbare Machtäußerung durch etwas, was den Andern von außen her zwingt, sondern nur durch das Gefallen, das in ihm erregt wird und darum doch irgendein Element von Freiwilligkeit enthält.“ (Danke nataliebella! 🙂 )

So rücke ich die Kleidung bestimmter Art sehr freizügig in die Nähe des Schmucks. Durch die Kleidung senden wir vielfache Botschaften aus. Abgewandt von Mao Tse Tung mit der Vorgabe seiner grauen Kittel für das gesamte Volk definieren wir uns heutzutage ein Stück weit durch die Art der Kleidung. Apropos Uniform: Wenn auch die Jeans oberflächlich als uniform angesehen werden könnte, ( was trägt er/sie, Jeans, ach so!) so ist die Form, Marke, Stoff und Style unter Insidern sehr genau diffenziert. Jeans ist noch lange nicht gleich Jeans!

Wieder kommt es zur Devise: Zeige mir deine Kleidung, und ich sage dir, wer du bist! Über die Botschaften, die ich durch das Tragen der Kleidung aussende, habe ich zuvor hier geschrieben. Expressive Darstellungen von Kleidung führt aber nicht zwingend zur Ausschmückung des Trägers, denn beim Akt der Identifikation mit einer Modegruppe uniformieren sich die Träger erneut und heben sich so nur außerhalb dieser Gruppe ab. Tendenziell findet hier oftmals eine Ausgrenzung derer statt, die, aus welchen Gründen auch immer, sich nicht dieser Mode unterwerfen (können).

Der Anteil der Schmückung an der Art der Kleidung ist damit ein weiterer Schwerpunkt, der den Wert unseres Aussehens maßgeblich beeinflusst. Ein famoses, weil anschauliches Beispiel dafür sind ausgerechnet die Paparazzi, denen es manchmal gelingt, ein Star zu fotografieren, der sonst nur „zurechtgemacht“ abgebildet wird. Meist ist es zwar auch den Paparazzi erlaubt, nur solche Aufnahmen zu veröffentlichen, die vom Motiv oder dessen Agentur freigegeben wurden, dennoch finden sich immer wieder Beiträge, die dem nicht nachkommen. So zum Beispiel auf dieser Website, auf der z.B. Jessica Biel, Beyoncé, Madonna oder Angelina Jolie geschminkt und ungeschminkt gezeigt werden. Diese Gegenüberstellung bezieht sich zwar auf die Farben im Gesicht der Menschen, es ist in ähnlicher Form durchaus auch auf die Kleidung zu übertragen, meine ich.

Wieder ist es das visuelle Wesen Mensch, dass sich allzu gerne und allzu oft blenden lässt. Und wenn hier in WordPress eine Autorin nach dem Verbleib der warmherzigen (Worte) zwischen den Menschen fragt, so konstatierten andere traurig: In der anonymen Oberflächlichkeit von Internet und Smartphone! Dazu rege ich an, dies zu bedenken.

Durchsichtige Schönheit (178)

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Aufmerksamkeit und Beachtung zieht eine Form dann auf sich, wenn sie erkennbar ist. Sichtbar ist sie dann, wenn sie nicht versteckt ist. Erkennbar ist sie dann, wenn sie nicht „verformt“ oder verdreht ist. Menschen haben neben ihrer Kleidung auch eine Haltung, die ihre Form im Wesentlichen bestimmt.

Zuerst die Frage: Will ich erkannt werden? Soll meine Form, dieser wandelbare Teil meiner Persönlichkeit, sofort, später, teilweise, garnicht, ständig, manchmal, jedem, wenigen vorgestellt werden? Diese Frage steht ziemlich weit oben auf der Liste der grundlegenden/alltäglichen Überlegungen. Beeinflusst durch das soziale Umfeld und unserer eigenen Idee handeln wir.

In der Öffentlichkeit, genauso wie in unserer Vorstellung, geben wir ein Bild eines Individuums ab. Wir wirken – und wir glauben zu wirken. Wir sind Sender und wirken auf Empfänger. Wechselwirkungen sind noch nicht einmal weiter berücksichtigt. Der Stellenwert der Körperform war vielleicht noch nie zuvor so hoch, wie heute. Mit diesem Kult umzugehen ist für viele Menschen schwer. Dennoch entscheiden wir gemäß unserer Herkunft, unsres Glaubens, unserer Gemeinschaft und unseres Wesens.

Ein Körper kann aus vielerlei Gründen durch Kleidungsstücke verhüllt sein. Keine Form ist erkennbar. Gleichwohl kann ein Körper eng anliegende Kleidung tragen, sodass seine Form teilweise bis ganz erkennbar ist. Hier soll nicht beachtet werden, in wie weit die natürliche Form des Körpers durch bestimmt Funktionen der eng anliegenden Kleidung manipuliert und so sein Aussehen verändert wurde.

Zwischenruf: Wieviel von meinem Wesen meine ich verstecken zu können, wenn ich meinen Körper verstecke, sagte der Vogel Strauß? 😉

Für sein Handeln hat der Mensch üblicherweise einen Grund. Wodurch auch immer diese Gründe entstanden sind, sie sind und bleiben im Moment der Entscheidung für oder wider eine Handlung eigenverantwortlich. „Ich habe so gehandelt oder nicht gehandelt, weil eine Absicht dahinter steht.“ Ob mit dieser getroffenen Aussage bei der Vielzahl der möglichen Empfänger die Botschaft vermittelt wird, sei dahingestellt. Der Sender der Botschaft ist konsequenterweise DAS Zentrum des Universums. Im Augenblick der Sendung strahlt sie ab in alle Welt. Niemand sonst steht dahinter als der Absender.

Ankommen wird die Botschaft in unendlich vielen Zentren des Universums. Jedes einzelne ist für sich genommen das einzige Zentrum. Bestenfalls entsteht im Nachhinein die Auseinandersetzung mit der Botschaft, erst aber einmal trifft sie ein und wird interpretiert. Eine Analyse bleibt meist aus, bei der Vielzahl der Botschaften ist es auch nicht immer notwendig, die Frage bleibt, wann ist es und wann nicht. Doch das ist hier vorerst nicht wichtig.

Wann immer er möchte, darf, kann, will zeigt der Mensch die Form seines Körpers. Eine Skinny Jeans zeigt die Beine und den Po, bei der High-Waist den Körperbereich bis zur Taille. Die im Moment in Mode gekommenen Leggins oder Yoga-Pant zeichnet den Körper je nach Farbmuster deutlichst ab. Weniger deutlich zeichnen den Körper weiter ausfallende Hosen, Röcke oder Kleider ab. Viele Zwischenstufen kann man nennen, bis schließlich die Dschilbab, Hijab oder Niqab, Gesichtsschleier wie auch der Tunica oder Habit, die Kleidung meist katholischer Nonnen erwähnt werden kann.

Doch nicht um die Art der Kleidung geht es, sondern um die Aussage, die Botschaft dahinter. Was will derjenige oder diejenige sagen, wenn sie körperbetonte Kleidung tragen, was, wenn sie sich lieber verhüllen? Diese Entscheidung trifft der Einzelne, ganz gleich, ob er sich einer Gruppe anschließt oder nicht.

Beziehung zum Foto: Ich persönlich favorisiere eine Aufnahme eines „Interessant-aussehenden“ Menschen, auf der dessen Körperform (zumindest) erahnbar ist. Schönheit im Sinne von Körpern (aller Art) ist (für mich) dann sichbar, wenn deren Proportionen auf dem Bild sichtbar/erkennbar gemacht werden konnten. So, wie auch ein Gesicht eine „Form“ hat, ist eine Aufnahme gelungen, wenn es in dieser seiner Form auf der Fotografie nachgezeichnet worden ist. Klingt theoretisch, ist aber auf vielen Fotos mancher bekannter Fotografen, wie Peter Lindbergh, John Rankin Waddell, Ellen von Unwerth, Herb Ritts oder Richard Avedon eindrucksvoll zu sehen. Es ist ein Arm, ein Bein, eine Taille, ein Bauch oder eine Hand, die ein Portrait, Körperbild oder eine Modefotografie zur Ikone machen kann. Meine ich. 🙂

Du bist schön, weil ich Dich kenne! (177)

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Menschen, die uns an jemanden erinnern, den wir kennen, bzw. dessen Aussehen uns bekannt vorkommt, diese Menschen haben in der Wahrnehmung einen „Heimvorteil“. Warum ist das so?

Studien, die in England durchgeführt wurden, ergaben, dass Sympathiegrade sich stark an bekannten Gesichtern orientieren. Probanden wurden auf dem Bildschirm eine Reihe von Gesichtern gezeigt, die sie auf einer Skala benoten sollten. Es sollte, so wurde ihnen vorher mitgeteilt, eine Erhebung über die Attraktivität natürlich geschminkter Gesichter im Verhältnis zu überzogen geschminkter Gesichter durchgeführt werden.

Wovon die Probanden jedoch nichts wussten, war folgende Konstellation. Ihnen wurden gezielt ausgewählte Gesichter gezeigt, die so ausgesucht wurden, dass ein Teil der Gesichter bestimmten Personen aus ihrem persönlichen Umfeld ähnelten, zusätzlich einige Gesichter von mehr oder weniger bekannten Models und Stars, sowie willkürlich ausgewählte Gesichter. Einer Kontrollgruppe wurden die gleichen Gesichter gezeigt. Hauptsächliche Beachtung fanden bei der späteren Auswertung jedoch nur die Gesichter, die den Vertrauten-Bonus bei den Probanden der ersten Gruppe besaßen und die dazu erfolgte Bewertung der Kontrollgruppe.

Das Ergebnis war eindeutig: die erste Gruppe bewertete Gesichter, welche unwissentlich Personen aus ihrem eigenem Umfeld glichen, durchweg höher in der Attraktivität, als die Kontrollgruppe dies tat.

So scheint der Mensch, als Gewohnheitstier, dem Vertrauten ehr zugeneigt zu sein. Eine Vermutung könnte man daraus schließen: dass auf diesem Wege Menschen, die vielleicht in den Augen der Masse keinen der vorderen Plätze bei einem Schönheitswettbewerb erreichen würden, so diesen ungeahnten Vorteil für sich verbuchen können.

Und tatsächlich gibt es Studien, nach denen eine nicht unerhebliche Zahl von Ehemännern dem Äußeren der Väter der Ehefrauen in auffälliger Weise ähneln. Umgekehrt, also bei den Ehegatten konnte dies jedoch nicht festgestellt werden, hier sind Erkenntnisse herausgearbeitet worden, die das Gegenteil untermauern: Die Ehefrauen sehen den Müttern der Ehemänner auffallend wenig ähnlich. Eine Erklärung dazu wäre noch interessant heraus zu finden.

Zuletzt möchte ich noch einen Bogen schlagen zur Globalisierung der Sehgewohnheiten durch die Medien. Die zunehmende Präsenz aller menschlichen Rassen in den verschiedenen Medien, besonders aber des immer stärker genutzten Internets, wird dazu führen, dass wir unseren Horizont deutlich erweitern. Eine persönliche Verbundenheit Bekanntem gegenüber wird einen immer größeren Kreis bilden, was ich in diesem Zusammenhang sogar für durchweg positiv halte. Die Wahrnehmung und Gewöhnung an die tatsächliche Existenz der unterschiedlichsten Menschen auf unserer Erde wird diese latente Zurückhaltung andersartigen Menschen gegenüber zunehmend verblassen lassen. Ist zu hoffen.

So gefällt uns der lächelnde Südamerikaner genauso gut, wie der lächelnde Schwede, die traurig schauende Japanerin so wie die betrübt blickende Stuttgarterin. 🙂

Entscheide dich, schön zu sein! [ ALSO DU ZU SEIN ] (174)

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Die Zeit, als eine menschliche Konstante, Grundlage für jede Entwicklung, gewährt uns prinzipiell in jeder ihrer Sekunden die Möglichkeit einer Entscheidung. Auch verlangt unser Dasein, unsere Ziele eine solche. Dieser folgt ein Neubeginn oder ein Festhalten an Gewohntem. Mehr oder weniger bewusst der Konsequenzen unseres Handelns oder der Unterlassung leben wir diese sekündlichen Urteile und Verweigerungen.

In jedem Moment entscheide ich mich, was ich tun werde. Bleibe ich sitzen oder stehe ich auf? Sage ich Hallo oder schweige ich? Gehe ich nach draußen oder bleibe ich drin? Diese Momententscheidungen betreffen auch das Aussehen. Kleide ich mich so, oder anders? Bin oder bleibe ich sportlich oder lieber nicht. Esse ich dies oder jenes oder nichts?

In jedem Moment habe ich die Wahl. Oft genug habe ich die Pflicht zu wählen. Die Grundbedürfnisse sind existentiell. Doch deren Ausprägung individuell. Möchte ich einen durchtrainierten Körper haben, so sagt es das Wort schon: Gehe trainieren. Nicht nur ein bisschen, nein, durchtrainiert heißt mehr. Dazu muss ich mich irgendwann entscheiden. Für diesen Körper, gegen die Möglichkeit, in der Zeit des Trainings etwas anderes zu tun. Fern zu sehen, zu lesen, ins Bistro oder die Lounge zu gehen und zu chillen… 😉

Trainiere ich, so habe ich die Chance, meinen Körper zu formen, so, wie ich es mir wünsche, zumindest weitestgehend. Unterlasse ich es, habe ich nicht die Möglichkeit, und bleibe, bestenfalls, wie ich bin. Möchte ich mein Aussehen verändern, muss ich mein Verhalten ändern. In der Sekunde, in der ich den Wunsch zu meinem Ziel mache, sind Entscheidungen zu treffen. Dazu muss ich nicht immer alle Variablen verändern, die in meinem Leben eine maßgebliche Rolle spielen. Veränderungen bezüglich des Aussehens sind meist nicht solch rudimentärer Natur, wie solche den Charakter betreffend.

Es ist damit, wie in den meisten Bereichen des Lebens: es liegt am Einzelnen, etwas zu tun, man muss nur handeln. Nicht lamentieren, nicht bedenken, nicht abwarten, tun! Es geht nicht darum, etwas umzustoßen, sondern einer Veränderung Raum zu gewähren, damit anderes weiter in den Hintergrund zu stellen, dessen Bedeutung sich im Leben als nicht essenziell herausgestellt hat. Von diesem Unrat besitzen wie alle jede Menge.

Es geht bei der Entscheidung für oder wider eine Sache auch nicht um Stärke oder Schwäche, denn wenn wir zu schwach sind, etwas zu verändern, ist der Grund zur Veränderung nicht stark genug, dass bedeutet, wie kommen auch ohne gerade diese Veränderung zurecht, vielleicht schlechter als mit ihr aber dennoch bequemer.

Schicksalsschläge sind manchmal der Erdrutsch, der diese Bequemlichkeit entlarvt, wobei man mich hier nicht falsch verstehen möge, keineswegs wünsche ich irgendjemandem irgendwelche Schicksalsschläge, doch jeder, der einen solchen jemals erlebte, weiß, wie ich das meine. Ich spreche nur von Möglichkeiten, von denen man niemals zuvor vermutet hätte, sie lägen im Bereich dieses Möglichen. Damit weise ich auf dem Mut hin, der manchmal nötig ist, seine Komfortzone zu überdenken, und ggf. zu verlassen. Ergo: zu sein, wie man sich erkennt, nicht zu sein, wie man erkannt werden möchte.

Zus.: Wundervoll, wenn es da jemanden gibt, der eine darin unterstützt, mal eine Brücke baut, wo man selbst nur einen Abgrund wähnt. 🙂

Werden wir immer schöner? (173)

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Unterschiedliche Schönheiten finden unterschiedliche Liebhaber. Es bilden sich nahezu unendlich viele Teilmengen aus. Innerhalb dieser Teilmengen sind stärker durchgezeichnete Bereiche genau so vorhanden, wie weniger stark hervor gehobene Bereiche. Was bedeutet das?

Der Ausspruch „… für jeden Topf gibt es einen Deckel!“, aus Zeiten der Großeltern, dessen Ursprung sehr wahrscheinlich schon so alt ist, wie die Geschichte der Menschheit selbst, übermittelt etwas vom oben genannten Vergleich aus der Geometrie. Tatsächlich scheint es stets jemanden zu geben, der einen ganz bestimmten anderen Menschen in irgend einer Art und Weise anziehend findet. Unter ihnen befinden sich selbstverständlich Menschen, deren äußere Attraktivität im allgemeinen Ansehen weniger hoch ist, genau so, wie -im Ansehen der jeweils aktuellen Sicht auf die Attraktivität- solche, die als attraktiv zu bezeichnen sind.

Was führt dazu, dass es größere Teilmengen gibt, so, wie es kleinere gibt, möglicherweise sogar nur Teilmengen bestehend aus 1.

Hergeleitet aus der Tatsache, dass im Menschen ein grundsätzliches Streben nach Entwicklung fest verankert ist, gilt mein Ansatz diesem daraus resultierendem, selektiven Verfahren. Wir „möchten gerne“ einen in unserem Auge attraktiven Menschen finden, um uns mit diesem zu liieren. Dabei gibt es sehr differenziert erfasste Ursachen für wahrgenommene Attraktivität, hinzu kommt das unterschiedliche Verständnis von Attraktivität, gekennzeichnet unter anderem durch weibliche und männliche Präferenzen. Wer die Wahl hat, würde sich grundsätzlich eher für einen attraktiven Menschen als Partner entscheiden, als für einen minder attraktiven. Wie gesagt, was im einzelnen die Attraktivität ausmacht, sei vorerst dahingestellt.

Beobachtungen und statistische Erhebungen verzeichnen eine Tendenz zur steigenden Symmetrie des menschlichen Körpers. (Außen vorgelassen bleibt eine andere Tendenz zur zunehmenden Fettleibigkeit der Menschen.) Das heißt, wir Menschen werden immer schöner, weil symmetrischer. Ich wage daraus die Schlussfolgerung, dass es eine Folge der Selektion ist. Der Einfluss der Ernährung, Lebensweise und körperliche Fitness in diesem Zusammenhang ist natürlich sekundär genauso relevant und halte ich einen fortführenden Artikel darüber nach entsprechenden Recherchen für aufschlussreich, nichtsdestotrotz sind die Wahl der Gene und die Verbindung daraus entstehenden Lebens vorentscheidend. Was nun die Bedeutung des Aussehens betrifft, der ich in diesem Blog auf die Spur zu kommen plane, ergibt sich aus der Selektion eine stetige Entwicklung im Aussehen der Menschen, tendenziell zum schlanken, aber durchtrainierten Körper.

Besonders ersichtlich ist das bei der Beobachtung von jungen und sehr jungen Menschen, bei denen die Umwelteinflüsse noch nicht in entsprechendem Maße wirken konnten. Vorgeburtliche Maßnahmen verstärken diesen Trend erheblich, folgt man den Wissenschaftlern, deren Veröffentlichungen sehr interessante Hinweise beschreiben. So ist zum Beispiel die gezielt gesunde Ernährung der werdenden Eltern und deren medizinische Begleitung ein wesentlicher Grund für eine optimale Versorgung des werdenden Lebens und die Schaffung der damit verbundenen gesundheitlichen Voraussetzungen der bestmöglichen Entwicklung des Körpers und Geistes. Damit sind leider vorerst noch Industrienationen beschrieben, denn von gesundheitlicher Prävention kann in den Entwicklungsländern noch keine Rede sein, bzw, in Ländern, in denen chronische Unterversorgung nicht nur mit Nahrung und Trinkwasser herrscht.

Was nun der einzelne Mensch aus diesen positiven Fundamenten macht, sein dahingestellt, wenn in der Schule Kinder zu beobachten sind, deren Frühstückspaket tagein tagaus aus einer koffeinhaltigen Brause und einem Schokoladenriegel besteht, so sollte einem das zu denken geben. Aber nicht nur Kinder sind davon betroffen, auch für mich sind die ölig-kross gerösteten Kartoffelsticks aus der Tüte oftmals verlockender, als ein paar frisch geschnittene Kohlrabi-Stäbchen…  und: auf die Dosis kommt es an, schon länger bekannt 😉

Zurück jedoch zur oberflächlichen Äußerlichkeit: Wie sich die Richtungsänderungen in der Gesellschaft durch unterschiedliche Strömungen im Wert der Attraktivitäten auswirken, ist für mich noch nicht ersichtlich. Wenn in einer Zeit X ein schlanker Körperbau bevorzugt wird und in der darauf folgenden Epoche Y ein stärkerer Körperbau im Trend liegt, so werden sich frei nach den Evolutionstheorien die Durchschnittsmenschen mal schlanker, mal kräftiger entwickeln. Speziell in die Tiefe gehende evolutionstheoretische Fakten, wie die generationsüberspringende Vererbung bestimmter Gene möchte ich hier nur erwähnen, nicht jedoch vertiefen. Dazu gibt es Fachliteratur, für den interessierten Leser kommt man im www schon zu verständlichen Ergebnissen. Was jedoch an den Tendenzen und Vorlieben der jeweiligen Zeit entscheidenden Einfluss hat ist die Tatsache, dass die Zyklen in immer kleiner werdenden Intervallen wechseln. Da stellt sich die Frage, inwieweit unsere Körper dann noch in der Lage ist, darauf zu reagieren und die Evolution damit egalisiert erscheinen wird. Findet die Mode zwischen schlank und vollschlank einen Wechsel innerhalb einer oder zweier Generationen statt, so befindet sich dies außerhalb der Evolution. Dann kommen andere Eigenschaften zum Tragen. Braucht der Mensch noch Füße oder Beine? Oder Zehen? Oder reicht die Hand zur Bedienung eines Mediengerätes?

Weniger ironisch-sarkastisch fortfahrend komme ich auf die Frage nach dem Wert der Attraktivität. Ein Topf findet einen Deckel, wenn z.B. eine Liebenswürdigkeit im Menschen vorhanden ist, die weit über jedweden Äußerlichkeiten steht. Doch in der Gesellschaft wird es zunehmend erschwert, diese Liebenswürdigkeit zu zeigen, dazu müsste man mit dem Menschen näheren Kontakt haben. Der wird reduziert, durch selbst genutzte Medien und einem weichenden Verständnis für Geduld, Verzeihen und anderen kleinen, aber dann doch geradewegs liebenswerten Unzulänglichkeiten. Der Schein rockt on Stage. Erkennen wir das, können wir darüber nachdenken, in wie weit das zu dem führt, wonach der Mensch im Grunde genommen strebt: Menschlichkeit!

Schönheit, eine Frage des Wertes, Teil II (172)

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Der Zähler der Schönheit wird definiert durch ihren Wert. Wenn Schönheit vorhanden ist, geht es nur noch um deren Gegenwert und Einfluss.

Hier nun in Teil II dieses Beitrages möchte ich von Werten der Schönheit schreiben. Was bedeutet es, wenn ich den Wert x auf einer Werteskala von 1-100 besitze? Welche Vorteile genieße ich, wenn der Wert größer ist und habe ich Nachteile, wenn er nicht so hoch ist? Und wenn es überhaupt einen Einfluss gibt, in welchen Bereichen kann er gemessen werden?

Dazu auch wieder ein Beispiel: Aus den vielen möglichen Bereichen wie z.B. Arbeitswelt, Partnersuche, Machtkampf, Öffentlichkeit, Freundschaften, Arterhaltung, Glaubensfragen oder Selbstwertgefühl möchte ich das Vertrauen herausnehmen, ein Gefühl, eine Einstellung, deren Beziehung zum Aussehen (nicht nur) beim Menschen hinlänglich erforscht wurde.
Jedermann kennt diese Ergebnisse, die durch vielfältige Untersuchungen verifiziert wurden: Einem gutaussehenden Menschen vertrauen wir nun mal eher als einem nicht so gut Aussehenden. Bis zu einem gewissen Grad, nicht aber darüber hinaus.

Von diesen Ergebnissen ausgehend kann ich den Wert des Zählers beschreiben und je nach Größe in ein Verhältnis setzen. Nehme ich also den Wert von 75, dessen Skala die Schönheit von 1, schön, aber nicht so schön, bis 100, sehr schön entnommen ist, so habe ich ein Wesen, dessen Schönheit grundsätzlich vorhanden ist ( zur Erinnerung, der Nenner ist die Schönheit, sie ist also da, und das ab dem Wert 1 in meiner erdachten Skala) und das mit einem relativ hohem Wert. Daraus ergeben sich möglicherweise eine Reihe von Gegenwerten, die ich bei diesem Vergleich dem Alphabet entnehmen möchte und mit A bis N, also 14 an der Zahl, bezeichne. Worum es sich handelt, dazu später mehr.

Als Gegenpart möchte ich den Wert 24 nehmen, der als Gegenwerte die der Bezeichnungen A bis G erhält, und damit weniger, als der Wert 75, nämlich genau 7. Ihm fehlen die Gegenwerte H bis N. An dieser Stelle sein nochmals erwähnt, dass diese Werte nur primär fehlen, bis wir den Menschen kennengelernt haben. Im Verlauf des Kennenlernens wird ent-deckt und ent-täuscht.

Nun zur Erklärung der sehr theoretischen Ansatzweise. Da ist ein Mensch. Ihm ist ein bestimmtes Maß an Schönheit zu eigen. Wie genau das sich festlegt, ist unwichtig, das wurde im Nenner bereits festgelegt! (z.B. ein Ring mehr zwischen Kopf und Torso bei dem Stamm der Karen , ein Speckröllchen mehr im Barock oder heute ein paar Gramm zu wenig) Diese Schönheit bringt diesem Menschen eine Verknüpfung verschiedener Attribute und Eigenschaften zu Tage, die schon in der Antike zur philosophischen Verbindung von schön und gut ( altgriechisch καλός, von innerer/moralischer Schönheit: schön, gut, trefflich, edel, ehrenvoll, anständig, rühmlich) wurde. Es ist in diesem Moment nicht von Bedeutung, ob er oder sie diese Eigenschaften tatsächlich besitzt, sie werden ihm oder ihr erstenmal zugerechnet. Damit schafft die Attraktivität einen ersten Vorteil in der Beziehung der Menschen, so auch in meinem Beispiel, dem Vertrauen. Wir vertrauen tatsächlich gutaussehenden Menschen viel eher, obwohl rein garnichts dazu berechtigte.

Diese Tatsache ist meist aber von kurzer Lebensdauer. Treten wir in Kontakt zu diesem Menschen, so erweist sich meist sehr schnell, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt war oder nicht. An den Handlungen und Taten zeigt sich eindrucksvoll, was „dahinter“ steckt, ob wirklich Substanz da ist oder ob es hohl daher kam. Und an diesem Scheideweg trennt sich die ursächliche Wertigkeit der Schönheit vom aktiven Miteinander der Menschen. In der zugegeben zunehmenden Bedeutung der Medien, in dem der tatsächliche Kontakt zwischen Menschen immer fiktiver und virtueller zu werden scheint, verliert die Substanz zunehmend an Boden. Streit wird oft mit Ignoranz abgestraft, anstatt sich mit dem Menschen auseinanderzusetzen, und vielleicht großmütig Fehler zu verzeihen.

Beim Vertrauen ist es also eine Art Vorschusslorbeeren, die der schönere Mensch schneller erntet, und auf denen er erst mal aufbauen, oder sich ausruhen kann. Es dauert möglicherweise länger, bis sich herausstellt, ob das Vertrauen zurecht ausgesprochen wurde. Der Wert der Schönheit verursacht hier in erster Linie einen Vorteil, einem Mehrwert, solang es um dem ersten Eindruck geht.

In Teil 3 möchte ich mich dem Faktor Macht widmen und den Einfluss der Schönheit darauf beleuchten, denn auch dabei zeigt sich, in welchen Bereichen des menschlichen Miteinanders dies überhaupt zur Entfaltung kommt.