Sinnlichkeit. Nicht (nur) ein schwebender Zustand, viel mehr ein Gefühl, das uns, durch Reize erzeugt, in gänzliche Aufruhr geleitet. Unsere Leidenschaft wird durch sie entfacht. Die auslösenden Reize, dir wir mit menscheneigenen Sinnen tief erfassen, schalten manches Mal unseren Intellekt einfach ab. Meine ich.
Menschen und deren Verhalten werden immer wieder als sinnlich wahrgenommen. Ihr Aussehen, ihre Wirkung strahlt es aus. Manchmal sind es unspektakulär kleine Aspekte, die uns zu dieser Erfahrung bringen. Gefühle eines Menschen können sinnlich daher kommen. Ausgelöst wird dieses Empfinden durch bestimmte Schlüsselreize. Diese erreichen uns stets von außen (optische, haptische, akustische, olfaktorische).
Sinnlichkeit, in ihrer Wirkung , von „Innen“ heraus, ist bisher in diesem Zusammenhang jedoch eine weitgehend unerforschte Richtung. Weitergehende Verknüpfungen zwischen innen und außen konnten gleichfalls nicht abschließend erforscht werden, denn vordergründig beschäftigten sich die Forscher auf die Ausschüttung von Hormonen in Form der Reizreaktionen. Innere Reize oder Reizreaktionen werden erst in neuester Zeit gründlicher erforscht, wie z.B. die Wirkung von Gehirnströmen, die sowohl zielgerichtet (Gedankenströme) als auch diffus auftreten können. Bislang hatten wir einfach nicht die Möglichkeit, dies näher zu erforschen, da unsere Messmethoden noch unzureichend funktionierten.
Zwei Beispiele aus dem Leben sollen Dir eine Vorstellung vermitteln: Stelle Dir folgende Situation vor: ein Mensch betritt einen Raum, in dem Du Dich aufhältst. Das kannst Du aber nicht sehen, weil es in Deinem Rücken geschieht. Du bemerkst es aber. Warum?
Stelle Dir eine Menschenmenge vor. Du hältst Dich dort auf, und darin erblickst Du einen anderen Menschen, unwillkürlich, bemerkst, wie dieser Dich gleichzeitig anblickt. Wie nur konntest Du es bemerken? Zufall? Mitnichten.
Das klingt tatsächlich etwas esoterisch? Wäre aber nicht schlimm, denn nur weil etwas bisher physikalisch noch nicht nachweisbar, respektive messbar war, und zeitgleich kein Gegenbeweis erbracht werden konnte, heißt es nicht, dass es das nicht gäbe. Das erfuhren wir bereits häufiger. Und nun konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden: erstmals wurden Wellen, Energieströme, erzeugt durch Konzentration im Gedächtnis messtechnisch nachgewiesen. Sind Gedanken (oder sogar Gefühle, was dann noch eine andere Stufe bedeuten könnte) energetisch relevant? Haben wir Menschen sogar Rezeptoren dafür? Es scheint sich abzuzeichnen. Das wird (nicht nur) für mich sehr spannend werden.
Zurück zur Sinnlichkeit. Sie wird von uns als positives Gefühl erlebt. Wir können uns, beeinflusst durch unsere beständige Aufmerksamkeit, diesem Moment kaum entziehen. Sinnlichkeit ist zunächst etwas Körperbezogenes, wird getrennt vom Geistigen unterschieden. Sie wird durch unsere Sinne empfangen. Jedoch im Moment der Empfängnis, im Moment, in dem wie sie zulassen, wirkt sie psychisch viel weitergehend.
Fast magnetisch reagieren unsere inneren Rezeptoren, Hormone werden unvermittelt ausgeschüttet. Doch nicht nur durch die vordergründigen Reize reagieren wir so, wie Forscher jetzt herausfanden. Es scheint mehr zu geben, als unsere Sinne, um diese körperliche Reaktion zu erfahren. Höchstwahrscheinlich gibt es zielgerichtete (Aus-) Strahlung in Form einer gerade erst nachgewiesenen Energie, die zwischenmenschliche Interaktion auslöst. Ist Instinkt am Ende messbar?
Unsere Bedürfnisse nach Erfüllung körperlicher Triebe reagieren auf die Sinneswahrnehmung mit durchweg positivem Gefühl, wir fühlen uns gut. (Die Hormonausschüttung ist einer der wissenschaftlich nachgewiesenen Ursachen für unser Wohlbefinden) Durch die nun entdeckten Energien mit der Möglichkeit von feinfühliger zwischenmenschlicher Kommunikation bekommt die Sinnlichkeit noch mal einen ganz anderen Anstrich. So „spüren“ wir uns gegenseitig doch viel deutlicher, als uns immer bestätigt wurde, wir aber doch schon immer ahnten.
Da der Mensch nach diesen Gefühlen trachtet, ist er -bewusst oder unbewusst- immer auch auf der Suche danach. (Nicht nur) Fotografien fungieren dazu als geistige Krücke, die, wenn sie die Sinnlichkeit erfasst haben, diese auf künstlerische Weise transportierten können. Das sind -nach meiner persönlichen Einschätzung- jedoch nur wenige Fotografien, denn ein lasziver Blick eines mehr oder weniger bekleideten Menschen genügt dem noch nicht. Abgesehen von dieser kleinen Diskussion um das Foto: Live bleibt dabei natürlich unberührt und erhaben!
„Der Sinnlichkeit im letzteren Sinn entgegengesetzt ist die reine Intellektualität sowie die Spiritualität (Vergeistigung).“ (Wikipedia)