Was ich besser machen könnte… Teil 5 von 12 [Intermezzo]

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5. Es reicht. Mehr muss nicht sein. – Es sollte schon mehr sein. Wenn, dann richtig.

Diese zwei Ansatzpunkte dienen der Beschreibung eines Vorhabens, das entweder recht locker mit ergebnisoffenem Ausgang angegangen werden kann oder mit einer klaren Zielsetzung, die ein Mindestmaß an Planung und Organisation voraussetzt. Beides ist ein gangbarer Weg. Hier liegt es bei mir nun so, dass ich beide Wege gerne vollständig ausschöpfe. Es kommt darauf an, welches Ziel, welche Handlung und welche Bedingungen an eine Sache geknüpft sind. Woran ich meiner Meinung nach arbeiten kann ist die Gewichtung der Aufgaben, deren Inhalt sehr unterschiedliche Prioritäten aufweist.

Mein „reicht doch“ lässt im Alltag manches Mal ein Ziel oder eine Aufgabe eine viel größere Rolle spielen, als sie es wäre, wenn die Priorität leicht verschoben wäre und sie damit schon nicht mehr Bestand der Betrachtung sein würde. Erledigt und abgehakt würde Raum für andere Dinge bedeuten. Wenn, ja wenn da nicht ein „reicht doch“ für gewisse Nachbesserungen verantwortlich wäre.

Andere Dinge sind mit einem „reicht doch“ vollumfänglich abgeschlossen. Nicht schön, aber Mittel zum Zweck. Es funktioniert, also warum mehr investieren? Im Gegensatz dazu, weit davon entfernt, gibt es Dinge, die vielleicht einen zu großen Raum im Leben erhalten. Deren Bedeutung wiegt bei mir höher, als bei anderen Menschen. Ich bin in diesen Situationen etwas genauer, als gemeinhin notwendig oder erwünscht. Das Ziel klar vor Augen werden viele (zu viele) Eventualitäten von mir bedacht, mögliche Lösungen in Betracht gezogen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Dabei kommt dann die jungfräuliche Ader zur Geltung und dabei ist meine Genauigkeit schon manches Mal zu viel des Guten. Könnte man meinen. Andererseits entstehen auf diesem Wege oftmals erstaunlich gute Dinge. Aber rechtfertigen sie den Einsatz? Kommt auf die Gewichtung an.

Für bestimmte Dinge plane ich gerne, sammle Ideen und fertige Skizzen an. Andere Sachen lasse ich auf mich zukommen, freue mich über die Freiheit, Wege kurzfristig und spontan zu verändern, genieße die Lockerheit der freien Entscheidung, die andererseits so manches Mal auf ziemlich wackeligen Beinen fußt. Doch diese Improvisation finde ich neben meiner dezidierten Planung faszinierend.

Darin einen Mittelweg zu finden fällt mir nicht immer einfach. Vielleicht durch eine genauere Analyse und der Zurückstellung der eigenen Neigung gelänge es mir besser, eine ausgewogenere Handlungsfähigkeit zu fördern. Klar, jeder macht das, was er liebt, viel besser, als die vielen unliebsamen Alltagsgeschäfte. Doch wenn man dazu in der Lage ist, sich diese Alltagsgeschäfte zu eigen zu machen, so läge darin ein Weg, die Prioritäten anzugleichen.

Wie sieht es bei Dir aus? Planst Du Dinge, die Dir wichtig sind, besser, als irgendwelche unliebsamen Notwendigkeiten? Hier darf nicht die im Wort indizierte Beeinflussung zu Grunde gelegt werden, sondern es bedarf einer besonderen reflektiven und authentischen Herangehensweise. Eine Zielsetzung wäre gefragt, die unabhängig von Stimmung, Lust, Äußerlichkeiten oder anderen temporären Belangen entstehen kann. Für mich kein einfaches „ToDo“. 😊

Wie dem auch sei, mit der Ausrede, man wäre doch Mensch und es sei Sinn und Zweck des Lebens, herauszufinden, wer man ist, damit kommt man nicht über ein Ziel hinaus, ein Ziel, das doch immer nur Teilziel sei kann. Wie genau bist Du? Wie locker gehst Du deine Ziele an? Kennzeichnet dich ein „Wird schon!“ oder planst du eher? Hast Du Deine Ziele in möglichst kleine Teilziele aufgeteilt oder stehst Du für das große Ganze? Sind wir letztendlich doch nur Spielball des Lebens oder bestimmen wir die Richtung? Was denkst Du?