Erhaben [60]

Sinne liegen als Schlüssel zur Erfassung unserer Welt bereit. Wir nutzen sie verschiedentlich sehr unregelmäßig, ihrer Bedeutung willen schreien uns manche ins Gesicht, andere flüstern fast unhörbar zu uns.

Der lauteste Sinn unter all deinen Sinnen ist das Sehen. Er scheint allgegenwärtig. Er dominiert uns massivst, während man glauben kann, dass andere Sinne unter seiner Wirkung unterzugehen drohen. Das Gehör, als nächst wichtigster Sinn ist da schon etwas leiser, bedarf es schließlich einer gesteigerten Aufmerksamkeit, um das Gehörte zu seiner Wirksamkeit und seiner Deutung zu geleiten. Die anderen uns geläufigen Sinne, das Riechen und Schmecken, zuletzt der Tastsinn sind solche, die, wenn nicht durch ein Übermaß an Reiz eindringlichst hervorgehoben, einer offenen Art bedürfen, um im Zusammenspiel aller Sinne ihren Beitrag zum Gesamtbild zu ergänzen.

Wie funktionieren wir Menschen, wenn wir etwas wahrnehmen, etwas, das von außen kommend einen Eindruck in uns hinterlassen wird? Welche Wahrnehmung erreicht unser Gehirn, was wird ihm zugetragen, wodurch und in welcher Weise? Ist es unser allbestimmender Sehsinn, der ein erstes Bild transferiert, aufgrund dessen wir ein Vor – Urteil formen, welches nur sehr mühsam durch die Informationen der übrigen Sinne richtig gestellt werden kann? Ist es unser Gehör, das die Worte und Geräusche wahrnimmt und diese Wahrnehmung unserem Gehirn darbietet, wo diese in Reaktionen, in unsere Handlung münden?

Welche Rolle spielen die anderen Sinne. Was bedeutet es, wenn wir einen Menschen nicht riechen können? Welche Bedeutung hat unser Geschmackssinn? Was heißt es, wenn du jemandem einen schlechten Geschmack attestierst? du schmeckst ihn in den seltensten Fällen tatsächlich, oder? ☺ Bleibt noch der Tastsinn. Kennst du das Gefühl, das dich nahezu elektrisiert, dein Herz höher schlagen lässt, wenn Du einen Menschen berührst, für den du eine tiefe Zuneigung empfindest?

Ist es schließlich ein Zusammenspiel all unserer Sinne, deren Signale auf eine Armada aus Erfahrungen und Erlebnissen, von Schlüssen und Mutmaßungen, von Regeln und Sitten, von Vorstellungen und Meinungen, von Ideen und Zielen, von Angewohnheiten und Bedenken, von tiefsten inneren Ängsten und Sehnsüchten trifft?