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„Das (Un-) Wort“ oder „Ein ambivalentes Verhältnis“
DER HINTERN
In Wikipedia ist unter anderem zu lesen: „Das Gesäß (anatomisch Nates, Clunium, Regio glutea, Regio glutealis, Glutealregion) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Primaten ausgeprägtes Körperteil am unteren Rumpfende. In der topographischen Anatomie wird das Gebiet des Gesäßes als Regio glutaea (Gesäßregion) bezeichnet.…“
Soweit die Erklärung des Wortes dort. Im Duden ist zu lesen:
„(Hintern), umgangssprachlich für das Gesäß (Nates, Clunes, Clunis); die Bezeichnung stammt von lateinisch podex, der Hintere. Seine Form, das heißt die der Pobacken und der Pospalte mit dem After, wird durch die Form des knöchernen Beckens, die individuell verschiedene Ausbildung der Gesäßmuskeln und durch Fettgewebe (in individuell verschiedenen Anteilen) gebildet. Die Form des Pos und seine Bewegung beim Gehen kann eine starke erotisch-sexuelle Signalwirkung haben, die durch enge Kleidung und betonte Bewegungen noch verstärkt werden kann. Diese Wirkung kann durchaus aus unserer Abstammung als Säugetier abgeleitet werden, da bei diesen bis hin zu den Menschenaffen (Primaten) die Region des Afters und der darunter liegenden Geschlechtsöffnung der Weibchen (Anal-Genital-Region) sowie die Analregion der Männchen eine wichtige optische und geruchliche Signalwirkung auf die Geschlechter haben.“
Eine Bezeichnung bei den Eidgenossen in der Schweiz ist „Fudi“ oder „Füdle“, deren Wort-Wurzeln – wie bei „Fotze“ – wahrscheinlich das indogermanische *pū, „faulen“, „stinken“ sein sollen.
Gesäß: mittelhochdeutsch gesæʒe = (Wohn)sitz; Ruheplatz, dann: Gesäß, althochdeutsch gisāʒi = Ruheplatz; (Wohn)sitz, Siedlung, eigentlich = das, worauf man sitzt, zu ↑sitzen
Hier eine unvollständige Aufzählung von Synonymen:
- 2 Brötchen
- 4 Buchstaben
- Abseite
- Allerwertester (umgangssprachlich scherzhaft verhüllend)
- Analkanal
- Anus
- Apfelbäckchen
- ars (althochdeutsch, ursprünglich Erhebung; vorstehender Körperteil)
- Arsch (derb, aus indogermanisch orso-s, „Hinterer“ ,im Hethitischen arraš, im Griechischen órros, eigentlich Anus)
- Arschbacken
- Ärschle
- Birne
- Bobbo
- Bobbes
- Brötchen
- Buchstabe
- Buckel (umgangssprachlich)
- Bumba
- dicke Kiste
- Dups (schlesisch)
- Envers (veraltet)
- Fettbacken
- Fettbeule
- Fettsteiß
- Fott
- Futt (Rheinland)
- Füdli (schweizerisch)
- Gammler
- Gegenteil (umgangssprachlich scherzhaft)
- Gesäß
- Glutalregion, Nates (anatomisch)
- großes Fass
- Hinterbacken
- Hinterer (umgangssprachlich)
- Hintergestell
- Hinterkastell (salopp)
- Hintern
- Hinterpartie
- Hinterseite
- Hinterster
- Hintersteven (landschaftlich scherzhaft)
- Hinterteil
- Hinterviertel
- Kehrseite (umgangssprachlich scherzhaft)
- Keister
- Kiste (familiär)
- Kreuz
- Maschikseite(ostösterreichisch)
- Mäse, Gat, Maars (niederdeutsch)
- Moors, Mors (niedersächsisch)
- Po (Kurzwort für Popo)
- Pobacken
- Podex (veraltend, hochsprachlich, lateinischen Ursprungs, geht auf pedere, „furzen“, zurück)
- Pöker (norddeutsche Kindersprache)
- Pöks
- Popo (aus der Kindersprache) verdoppelte Kurzform von Po
- Popöchen
- Poppes (Eifel)
- Posterior
- Posteriora (bildungssprachlich scherzhaft veraltet)
- Rosinenbrötchen
- Rückfront
- Rückseite
- Schinken
- Sitzfläche
- Sitzfleisch (salopp scherzhaft)
- Steiß
- Sterz
- toches ( jiddisch)
- Tokus; (landschaftlich)
- verlängerter Rücken (scherzhaft verhüllend)
- Wängle(badisch)
Andere Sprachen:
Dänisch: røv, sæde
Englisch: behind, rear, bottom arse, ass, bootie, booty, bum, buttocks, butt, hind end, quarters, buns, Bowels
Französisch: derrière, daûr , martìn
Friaulisch: cûl
Italienisch: deretano, sedere, culo, posteriore, chiappe
Niederländisch: achterwerk, achtereinde, achterste, bips, staartstuk, zitvlak, kont, billen
Norwegisch: bak
Chinesisch: 臀部 (túnbù), 屁股 (pìgu), 臀
Katalanisch: cul (männlich), traser (männlich), pompis (männlich)
Slowenisch: ritka (weiblich)
Spanisch: culo, anca, trasero
Esperanto: postaĵo, pugo, sidvango
Finnisch: perse
Isländisch: rass, sitjandi, heimskingi
Polnisch: dupa
Portugiesisch (brasil.): bunda
Rätoromanisch: chül
Rumänisch: cur
Russisch: жопа (žópa), задница (zádnica)
Sorbisch (Ober-): rić, (Dim.) ritka, zadk
Schwedisch: röv, häck; arsle, vulgär: arsel, bak, ända
Tschechisch: prdel
Türkisch: göt, kic
Ungarisch: segg
Venezianisch: cuło
Schweizerisch: Fudi, Füdle
Begriffsursprung „Arsch“: vom protogermanischen „*arsoz“ (vergleiche englisch arse, amerikanisch ass, mittelniederländisch ærs); verwandt mit griechisch „orros“ (Schwanz, Steiß), hittitisch „arrash“, armenisch „or“ und altirisch „err“. aus Wiktionary
Mit Schimpfwörtern belegt:
- Hintergedanken
- hinterhältig
- „Du kannst mich am Arsch lecken“ (Mittelalter, galt als Entwürdigung und Demütigung)
- Das Wort „Scheiße“ ist seit dem Mittelalter ein Ausdruck der Ablehnung und des Fluchens.
- hinterlistig
- hinterrücks
- …
Redewendungen
- Arsch und Friedrich sein – egal sein, gleichgültig sein
- am/im Arsch sein – ein großes Problem haben, Ärger bekommen, müde/kaputt sein
- am Arsch vorbeigehen – egal sein, gleichgültig sein
- am Arsch der Welt – fernab der Zivilisation
- den Arsch abfrieren – sehr frieren
- sich den Arsch/Hintern aufreißen – sich sehr (oft aber vergebens) abmühen; aber: jemandem den Arsch aufreißen – sich bei jemandem mit Nachdruck beschweren
- den Arsch hochbinden – strafen
- den Arsch polieren – strafen, züchtigen
- den Arsch versohlen – strafen, züchtigen
- einer ist immer der Arsch – jemand fällt immer auf, tanzt immer aus der Reihe
- ein müdes Arschrunzeln kosten – eine Leichtigkeit sein
- Feuer unter den Arsch machen oder Feuer unter dem Arsch machen – antreiben, strafen, züchtigen
- für’n Arsch – vergebens
- Himmel, Arsch und Wolkenbruch – Fluch
- Himmel, Arsch und Zwirn – Fluch
- im Arsch – kaputt
- jemandem geht der Arsch auf Grundeis – große Angst haben, sich fürchten
- jemandem in den Arsch/Hintern kriechen – sich bei jemandem einschmeicheln
- jemandem in den Arsch treten – jemanden antreiben, strafen
- keinen Arsch in der Hose haben – keinen Mut haben
- leck mich am Arsch – Aufforderung, sich zu entfernen, jemanden in Ruhe zu lassen
- gearscht sein – selbe Bedeutung wie „am Arsch sein“
- sich den Arsch ablachen – sehr lachen, sich tot lachen, über einen makaberen Witz lachen
- Nimm endlich den Finger aus dem Arsch! – Mach dich endlich an die Arbeit!
- auf einer Arschbacke absitzen! – etwas mit Leichtigkeit erledigen, ausharren
- den Hintern zusammenkneifen – durchhalten
- sich mit etwas den Hintern abwischen -Bezeichnung für etwas völlig wertloses
- sich auf den Hintern setzen – fleißig lernen, arbeiten
- aufs Gesäß fallen – überrascht sein
- sich in den Hintern beißen – sich sehr ärgern
- jemandem mit dem Hintern ins Gesicht springen – jemanden stark zurechtweisen
- jemandem den Hintern verhauen, versohlen – jemanden bestrafen
Ableitungen von Arsch:
- Affenarsch
- Apfelarsch
- Arschbacke
- Arschansatz
- arschblöd
- arschegal
- Arschfalte
- Arschgesicht
- Arschgeweih
- Arschhaar
- Arschkarte
- Arschkriecher
- Arschkugel
- Arschkuh
- arschlecken
- Arschlecken
- Arschlecker
- Arschleder
- Arschloch
- Arschrunzel
- Arschkrampen
- Birnenarsch
- Blödarsch
- Breitarsch
- Dreckarsch
- Frauenarsch
- Fettarsch
- Kinderarsch
- Knackarsch
- Kugelarsch
- Männerarsch
- Pferdearsch
- Saftarsch
- Stutenarsch
- Weiberarsch
- verarschen
Anatomie:
„Das Gesäß ist aus zwei halbkugelförmigen, spiegelsymmetrischen Hälften, den beiden Gesäßbacken, aufgebaut, die von der Analrinne (Crena ani) getrennt werden. Es besteht aus den Sitzbeinen (Os ischii) des Beckens als knöcherner Grundlage, den Gesäßmuskeln Musculus gluteus maximus, medius und minimus und ausgeprägten Fettpolstern, vor allem unter der Haut. Der Musculus gluteus maximus ist nach dem Kaumuskel (Musculus masseter) der stärkste Skelettmuskel des menschlichen Körpers (es gibt jedoch unterschiedliche Definitionen für Muskelstärke, nach anderen ist der Musculus gluteus maximus der stärkste Muskel). Er verbindet Darmbeinschaufel und Kreuzbein mit dem Oberschenkel, ermöglicht als Strecker des Hüftgelenks das Gehen und Stehen und verhindert ein Überkippen des Beckens nach vorne. Die Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus verhindern das Absinken des Beckens auf der Seite des Spielbeins beim Gehen und einbeinigen Stehen. Außer der aufrechten Haltung erlaubt das Gesäß dank seiner Fettpolster auch längeres Sitzen. Es stellt nach dem Bauch das größte Fettdepot dar. Die Form und Größe der Gesäßbacken wird daher weitgehend von der Masse des subkutanen Fetts bestimmt. Seine Menge (ca. ein Drittel bis weit über die Hälfte der Gesäßmasse) hängt in erster Linie vom Geschlecht und vom Ernährungszustand des Körpers ab. Das Fett konzentriert sich an den Hinterbacken als mehrere Zentimeter dicke Schicht unter der Haut, als Fetteinlagerung zwischen den einzelnen Muskelsträngen sowie als Fettkörper im unteren inneren Bereich der Gesäßbacken. Die Tendenz, im Lebensverlauf ein mächtiges Gesäß zu entwickeln, wird als Steatopygie (umgangssprachlich auch als Fettsteiß) bezeichnet.Das Gesäß (anatomisch Nates, Clunium, Regio glutea, Regio glutealis, Glutealregion) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Primaten ausgeprägtes Körperteil am unteren Rumpfende. In der topographischen Anatomie wird das Gebiet des Gesäßes als Regio glutaea (Gesäßregion) bezeichnet. Bei Tieren nennt man diese Region auch Kruppe. „Soziale Bedeutung:
„Da das Gesäß in unmittelbarer Nähe zu den Geschlechtsorganen liegt, gilt es als intimes Körperteil mit starkem erotischen Reiz, aber wegen der Nähe zum Anus auch als unrein. Das Schamgefühl gebietet es daher in sehr vielen Kulturen, das Gesäß zu bedecken. Infolgedessen stellt seine Entblößung meist eine sexuelle Einladung oder beleidigende Provokation dar. Schläge auf das Gesäß sind in vielen Kulturen eine Methode der Körperstrafe, vor allem in der Kindererziehung. Im BDSM werden sie als Spanking bezeichnet.“aus: Wikipedia

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